Rasseportrait - Cocker Spaniel

Rasseportrait - Cocker Spaniel

30.6.22

Wie man in meinem Portrait lesen kann, gehören die Cocker Spaniel (besonders der Englische) zu meinen absoluten Lieblingshunderassen. Daher überrascht es wahrscheinlich nicht, dass diese in meinen Rasseportraits nicht fehlen dürfen. 

Ich meine, wie kann man den nicht lieb haben.

Herkunft

Römer haben damals Hunde aus Spanien nach Grossbritannien gebracht. Man nannte sie «Canis Hispaniolus» - spanische Hunde. Daraus wurde der Begriff «Spaniel», welcher bei vielen Hunderassen verwendet wird (z.B. Springer Spaniel, Cocker Spaniel, Cavalier King Charles Spaniel…). Und Cocker kommt vom Englischen Begriff «Woodcock», was übersetzt «Waldschnepfe» bedeutet. Dies war die bevorzugte Beute der Jäger, die mit den Cocker Spaniels arbeiteten.

Diesem Vogel verdankt der Cocker Spaniel seinen Namen, dem "Woodcock".

Die Arbeit des Cocker Spaniels war vor dem Jäger herzulaufen, Wild (besonders Vögel) aufzuspüren und es aufzuscheuchen. War es dann geschossen, hat er kleinere Beute apportiert. Sie gehören zu den Stöberhunden. Der Cocker Spaniel der heutigen Form entstand vor ca. 200 Jahren. Aus dem Englischen Cocker Spaniel hat sich dann noch der Amerikanische Cocker Spaniel abgeleitet. Dieser ist eher für Shows gezüchtet worden und ist etwas kleiner, hat dafür oft ein längeres Fell, was für jagdliche Arbeit eher hinderlich ist. 

Aussehen

Der Cocker ist mit seinen 40 cm ein kleiner bis mittelgrosser Hund. Er wird zwischen 12kg und 16kg schwer. Er hat ein mittellanges, leicht gewelltes Fell, welches verschiedene Farbtöne aufweisen kann. Schwarz, rot, braun, loh und auch weiss in Kombination mit anderen Farben kommen vor. Cocker können ein-, zwei- oder dreifarbig sein. Der Cocker hat einen Behang an den Ohren, Beinen, an der Rute und am Bauch. 

Der Englische Cocker ist etwas grösser und kompakter als der Amerikanische Cocker und somit der ursprünglichen Form des Jagdhundes näher. Die langen Schlappohren und die süssen Knopfaugen sind Markenzeichen der Cocker. 

Ein American Cocker Spaniel auf einer Ausstellung
Der Englische Cocker Spaniel im Vergleich

Charakter

Der Cocker Spaniel ist einfach ein Hund zum Liebhaben. Seit die süsse und charmante Susi aus dem Disneyfilm «Susi & Strolch» alle Herzen verzauberte, hat auch die Beliebtheit der echten Cocker Spaniel nie abgenommen. Noch heute zählt die Rasse zu den beliebtesten Familienhunden. Er ist fröhlich, freundlich, manchmal etwas dusselig und bleibt lange verspielt. Dennoch ist er ein williger und ambitionierter Arbeitshund, der agil und aktiv durch die Welt geht. Er ist intelligent, wachsam, aber auch gutmütig. Der Cocker Spaniel ist Fremden gegenüber aufgeschlossen und auch mit anderen Hunden hat er selten Probleme. 
Der Cocker liebt seine Menschen und ist anhänglich und verschmust. 

Auf Grund seines jagdlichen Ursprungs ist er ein bellfreudiger Hund und kann auch mal etwas eigensinnig sein. 

Haltung

Heute werden nur noch rund 20% effektiv als Jagdhunde gehalten. Die sportlichen und cleveren Hunde müssen daher unbedingt sowohl körperlich aus auch geistig ausgelastet werden. Sie lieben das Wasser und das Apportieren. Sie stöbern natürlich gerne in der Gegend herum. Daher darf die jagdliche Motivation nicht unterschätzt werden. 

Cocker sind sehr lernbegierig, ausdauernd und arbeiten gerne mit dem Menschen zusammen. Sie sind der Familie sehr zugewandt, was sie zu idealen Familienhunden macht. 

Da der Cocker ein längeres Fell hat, brauch es auch eine entsprechende Pflege. Im Winter verfängt sich der Schnee gerne im Behang, was sehr mühsam werden kann. Die Fellpflege beansprucht wöchentlich Zeit, damit das Fell nicht verfilzt, oder sich allerlei Zeugs darin verheddert. Auch die Reinigung und Kontrolle der Ohren sind wichtig, da die Schlappohren oft schlecht belüftet werden und daher einen idealen Herd für Parasiten und Infektionen bietet. 

Gesundheit

Bei guter Zucht und Pflege kann ein Cocker Spaniel gut 14 Jahre oder älter werden. Leider wurden sie in den letzten Jahren, wie viele andere Rassen, zum Teil etwas überzüchtet. Ein zu langes Fell, zu lange Ohren oder hängende Augenlieder haben einen negativen Effekt auf die Gesundheit. Cocker Spaniel neigen zu Entzündungen des Gehörgangs, Augenkrankheiten, Nierenproblemen und Lefzendermatitis. Die Cockerwut, eine Epilepsie-ähnliche Nervenkrankheit, kommt nur noch selten vor. 

Bei einem Züchter sollte auf eine ursprüngliche Form des Cockers geachtet werden.

Wie ihr seht, ist der Cocker Spaniel ein vielfältiger Hund, der ein wunderbarer Begleiter ist. Sein positiver Charakter und seine liebevolle Art begeistern. Aber auch dieser Hund braucht eine artgerechte Beschäftigung und genügend Bewegung, damit er glücklich ist. Dann steht einem tollen Cockerleben nichts im Weg.