Warm-up und Cool-down

Warm-up und Cool-down

21.10.21

Jeder, der Sport macht, weiss, dass man sich vorgängig gut aufwärmen sollte. Anschliessend an die Anstrengung ist lockeres Auslaufen und Stretching gefragt. Doch sind wir ehrlich, wer macht das so gewissenhaft? Vermutlich kaum jemand. Und dasselbe gilt bei unseren Hunden. Die Muskelfasern und Bänder sind denen des Menschen sehr ähnlich. Bevor der Bewegungsapparat des Hundes beansprucht wird, sollte also auch er entsprechend aufgewärmt werden. 

Warm-up

Wenn die Muskeln von 0 auf 100 beansprucht werden, kann es leicht zu Verletzungen kommen. Die Muskelfasern reissen und verursachen so schmerzhafte Verletzungen. Durch ein gezieltes Warm-up zirkuliert das Blut schneller und versorgt die Muskultur mit Sauerstoff. Dadurch wird der ganze Bewegungsapparat belastbarer und die Bänder und Sehnen sind elastischer. Die Beweglichkeit, Koordination, Präzision in der Bewegung und die Aufmerksamkeit werden gesteigert. 

Ein Warm-up sollte immer mit lockeren Bewegungen anfangen und gegen Ende intensiver werden. Die Dehnungen werden erst eingebaut, wenn der Körper schon etwas warm ist. 

Möchte man mit dem Hund nun etwas sportliches unternehmen, kann man den ersten Teil der Strecke benutzen, um ihn langsam warm zu machen. (funktioniert auf dem Platz auch)

Lockeres Laufen bereitet den Körper gut auf die Aufgabe vor. Dazu kann man verschiedene Übungen einbauen:

  • Drehen (beide Richtungen)
  • Slalom durch die Beine
  • Verbeugen
  • Männchen
  • Abklatschen
  • Spanischer Schritt
  • Rückwärtsgehen
  • Rolle

Wenn vorhanden kann man noch Hilfsmittel dazu nehmen. Balanceübungen auf Matten oder dafür vorgesehenen Sportgeräten aktivieren den ganzen Körper. 

In der Kälte kann ein Hundemantel helfen, die Wärme besser zu speichern und die Muskeln länger warm zu halten. Gerade bei Wettkämpfen, wenn zwischen dem Warm-up und der Aktivität etwas Zeit liegt, sind Mäntel sehr empfehlenswert. 

Cool-down

Nach der Anstrengung sollte man den Kreislauf langsam wieder runterfahren. Durch die Belastungsreduktion kommt der Körper in eine erste Erholungsphase. Die Herzfrequenz und die Atemfrequenz senken sich und der Herz-Kreislauf wird stabilisiert. Durch das langsame Abkühlen kann sich der Muskel besser regenerieren. Indem der Körper noch etwas in Bewegung bleibt, können Abfallprodukte (z.B. Laktat) aus den Muskeln abtransportiert und Aufbauprodukte den Muskeln zugeführt werden. 

Gerade bei kalten Temperaturen hilft es, den Hundekörper mit einem Mantel zu schützen, um so die Wärme langsamer abbauen zu lassen.

Mentales Warm-Up

Nicht nur der Körper muss aufgewärmt werden. Auch die Psyche kann auf eine Arbeit oder Aufgabe eingestimmt werden. Hunde ruhen ja bekanntlich viel. Um sie zu aktivieren und ihre Konzentration zu fördern, lohnt es sich vor der eigentlichen Arbeit ein paar Übungen mit dem Hund zu machen. Dies können Aufmerksamkeitsübungen sein, wie zum Beispiel Blickkontakt aufrechterhalten, bei Fuss laufen oder dem Handtarget folgen. Es kann auch mit der nachfolgenden Aufgabe zu tun haben. So habe ich mit Mila vor dem Dummy-Training immer erst die Sitzposition vor mir geübt mit nachrutschen, wenn ich zurückgehe. Danach habe ich sie einen Dummy tragen lassen. So musste sie sich bereits etwas konzentrieren und war mit der Konzentration bei mir, bevor das Training oder die Prüfung startete. Auch leichte Übungen, die dem Hund Spass machen, können dafür benutzt werden. So startet man bereits positiv in die Arbeit. Beginnt man immer ähnlich oder gleich, lässt sich so einfach ein Ritual etablieren, welches den Hund geistig gut aktiviert. 

Damit ein Hund während verschiedenen Übungen auch mal abschalten kann, wenn erwünscht, kann sich das Konditionieren eines Wortes für Pause und für die Aktivierung auszahlen. So weiss der Hund, wann er entspannen und kurz ausruhen darf oder sogar soll und wann gearbeitet wird. Wichtig ist, gerade bei sehr aktiven Hunden, dass man durch das Aktivierungswort den Hund nicht gleich zu sehr hochpusht. Er soll aktiviert, aber führbar sein. 

Probiert es im nächsten Training aus mit dem Warm-up und dem Cool-down. Was sind eure Lieblingsübungen dazu?