Hundepension von der Auswahl bis zu den Ferien

Hundepension von der Auswahl bis zu den Ferien

Desirée Sauter
1.12.22

Eine Hundepension ist nicht nur eine gute Alternative, wenn Plan A & B scheitern. Vielen Hundebesitzern ist es auch wichtig, dass ihre Hunde in der Pension Sozialkontakt haben, da dies im normalen Alltag nicht immer gut umsetzbar ist. Auch ich persönlich handhabe dies so. Nala geht sehr gerne in die Hundepension und mag auch die Angestellten sehr. Deshalb ist es für mich auch immer schön wen ich sie am Abend müde, aber glücklich und zufrieden wieder abhole. Obwohl es nicht nötig wäre Nala fremdbetreuen zu lassen.

Es ist immer ratsam und entlastend eine Hundepension im Rücken zu wissen. Denn es kann immer mal Situationen geben bei denen der Hund ein paar Tage oder sogar Wochen fremdbetreut werden muss. Oder man geht in den Urlaub und will dem Hund auch eine Auszeit gönnen. Ich empfehle immer, direkt nach der Anschaffung eines Hundes, noch besser schon davor, sich Gedanken über eine Unterbringung zu machen. Somit bleibt auch dem Vierbeiner genug Zeit sich an den neuen Ort und die Menschen zu gewöhnen.

Die passende Hundepension finden

Gebe ich in der Google-Suche Hundepension ein, erscheint Seite um Seite mit unzähligen Angeboten und Pensionen. Wie findet man jetzt also die Richtige? Am besten über Empfehlungen von Bekannten. Bitte in der Hundeschule, beim Hundefrisör oder beim Tierarzt um eine Empfehlung. Wichtig ist aber, dass schlussendlich für sich und seinen Hund entschieden wird. Denn was für den Hund einer Bekannten perfekt ist, ist für meinen Hund vielleicht nicht das Richtige. Das kann aber schon über gezielte Fragen über eine E-Mail oder ein erstes Telefonat herausgefunden werden. Wenn ich weiss, dass mein Hund kein grosses Interesse an anderen Hunden hat ist eine Pension mit nur Rudelhaltung wahrscheinlich nicht das Richtige. Aber vielleicht besteht die Möglichkeit einer Einzelhaltung, die vielerorts gegen Aufpreis möglich ist, in genau dieser Pension.

Rechtliche Grundlagen

Der Hund muss in der Pension ausreichend und täglich Sozialkontakt haben. Das bedeutet im Minimum Sicht-, Hör-, oder Geruchskontakt zu einem anderen Hund. Ist dies nicht möglich, muss der Hund tagsüber mindestens 5 Stunden ausserhalb des Zimmers Kontakt mit Hunden oder Menschen haben. Sozialkontakt bedeutet in diesem Fall, dass der Hund zum Beispiel bei Tätigkeiten rund ums Haus anwesend ist. Dabei Kontakt und Nähe suchen kann. Sozialkontakt kann aber auch ein gemeinsamer Spaziergang, Erziehungsübungen, Fellpflege oder Spielen bedeuten.

Nebeneinander liegende Zwinger oder Boxen müssen mit einem geeignetem Sichtschutz versehen sein. Somit hat der Hund die Möglichkeit sich zurückzuziehen. Ausserdem muss jedem Hund ein erhöhter Liegeplatz zur Verfügung stehen.

Gesundheit

Jede seriöse Hundepension verlangt die Kombi-Impfung und zum Teil auch die nasale Zwingerhusten-Impfung. Wichtig also, sich frühzeitig über die aktuellen Bestimmungen zu informieren. In vielen Hundepensionen ist es zudem so, dass keine läufigen Hündinnen aufgenommen werden oder ansonsten ein Aufpreis verrechnet wird. Ist der eigene Hund krank, gehört er nicht in die Pension. Dies aus Rücksichtnahme den andern Hunden gegenüber und auch um ansteckende Krankheiten nicht weiter zu verbreiten. Der kranke Hund fühlt sich nicht wohl und die Toleranz gegenüber den anderen Hunden sinkt.

Kontaktaufnahme und Besichtigung

Nach dem ersten E-Mail-Austausch und vielleicht sogar einem Telefonat besteht die Möglichkeit für einen Termin zum persönlichen Kennenlernen und für eine Besichtigung. In jeder seriösen Hundepension besteht die Möglichkeit einmal kurz hinter die Kulissen zu schauen und die Anlage zu besichtigen. Beim persönlichen Gespräch hat man ausserdem die Möglichkeit seine Vorstellungen preiszugeben und alle Fragen loszuwerden. Die Hundepension kann einem zudem erklären wie ein Tag abläuft und auf was geachtet wird. Ist das Gefühl gut, ist es ratsam direkt ein Termin für einen Probetag zu vereinbaren. Das auch, wen der Urlaub noch in der Ferne liegt. So ermöglichen wir unseren Hunden eine stressfreie Gewöhnung.

Die Gewöhnung

Am besten gewöhnen wir unsere Hunde langsam und ohne Stress an eine Hundepension. Je nach Alter und/oder Vorgeschichte des Hundes empfiehl sich anfangs nur eine Probestunde, um ihn nicht zu überfordern. In der Zwischenzeit kannst du gemütlich einen Kaffee trinken gehen. Anschliessend erhöht man die Zeiten langsam und vertraut da auf die Erfahrung und Ratschläge der Gastgeber. Vielleicht kennt der Hund das «Pensionsleben» schon, aber leider sind wir aufgrund eines Umzugs auf der Suche nach einer neuen. Da besteht die Möglichkeit den Vierbeiner direkt für einen ganzen Tag zu bringen. Der nächste Schritt bei der Gewöhnung wäre dann die erste Übernachtung. Im besten Fall bringst du deinen Hund immer mal wieder in die Hundepension damit zwischen Gewöhnung und Ferien nicht zu viel Zeit vergeht. Auch der Hund kann sich in dieser Zeit verändern. Im besten Fall hast du ihn als Welpe schon einige Male gebracht und jetzt ist er mitten in der Pubertät. Somit hat auch die Hundepension die Chance sich optimal auf die aktuelle Lebensphase deines Hundes einzustimmen. Denn was als Welpe möglich war, geht jetzt vielleicht nicht mehr.

Abgabe & Gepäck

Wenn die Ferien für den Hund gebucht werden, sind die Bring- & Holzeiten der Hundepension unbedingt zu beachten. Auch ist in den meisten Hundepensionen an Sonn-& Feiertagen geschlossen. Das heisst es werden keine Hunde angenommen.

Nun ist es so weit und du bringst deinen Hund in die Ferien. Aber was gibst du deinem Vierbeiner alles mit? Natürlich sein Futter, über Futterallergien und Medikamente informierst du selbstverständlich. Halsband und Geschirr für den Spaziergang. Falls es Winter ist und dein Hund kälteempfindlich, kannst du noch sein Wintermantel mitgeben. Ansonsten brauchst du nichts mitzugeben. Decken und Betten sind in den Hundepensionen zur genüge vorhanden. Ausser es wird ausdrücklich danach verlangt.

Die Verabschiedung

Last but not least, einer der wichtigsten Themen im Hundepensionsalltag; die Verabschiedung deines Vierbeiners. Angekommen in der Hundepension übergibst du zuerst das «Gepäck» und hast eventuell noch wichtige Informationen für die Angestellten. Anschliessend holst du den Hund aus dem Auto übergibst ihn und gehst wieder. So die Theorie, in der Praxis sieht das meist anders aus. Nach der Übergabe verabschieden sich die Halter noch überschwänglich. Aber was passiert in diesem Moment mit dem Hund? Der Mensch überträgt seine aktuelle Gefühlslage auf den Hund. Der Hund merkt, dass etwas anders ist als sonst und kann die Situation nicht einordnen, fängt vielleicht sogar an zu jammern. Vermeide auf jeden Fall die ganze Familie mitzunehmen. Es ist ratsam, dass nur eine Person aus der Familie den Hund in die Pension bringt und sich dann so verhält, als würde man ihn in einer Stunde wieder abholen.

Denke daran; du hast so viel Arbeit in die Gewöhnung gesteckt und jetzt machst du durch den überschwänglichen Abschied wieder alles zunichte.