Erbrechen beim Hund

Erbrechen beim Hund

16.6.22

Vermutlich hat es jeder Hundebesitzer schon einmal miterlebt, wie der Hund angefangen hat zu würgen und sich schliesslich übergeben hat. Nein, das ist kein schöner Anblick und eher ein unangenehmes Thema. Die Ursachen können sehr divers sein. Erstmal ist in der Regel nicht gleich Panik angesagt. Doch was es zu beachten gibt, und ab wann es besorgniserregend wird, klären wir in diesem Blog. Man kann oft bereits im Vorfeld erkennen, wenn dem Hund übel ist. Es kann zu vermehrtem Speicheln, Lippenlecken, Gähnen, Schlucken und Schmatzen kommen. Oft essen Hunde übermässig Gras. Setzt der Erbrech-Reflex ein, beginnt der Hund zu würgen. Der Rücken wölbt sich nach oben und es kommt zu starken Kontraktionen, welche im Torso sichtbar sind. Schlussendlich wird das hochbeförderte Material ausgeworfen. 

Gründe für Erbrechen

Erbrechen ist beim Hund, genau wie bei uns Menschen, ein Schutzmechanismus des Körpers. Etwas muss schnellstmöglich den Organismus verlassen, damit es nicht mehr Schaden anrichten kann. Dafür ist Erbrechen ein effektives Mittel, egal ob bei Nahrung, Fremdkörpern oder Giften. Auch eine Grunderkrankung kann Grund für Erbrechen sein. Nicht immer ist Futteraufnahme im Spiel beim Erbrechen. Deswegen sollte der Kontext immer so gut wie möglich geklärt werden.

Schlingverhalten und eine zu grosse Futtermenge können Ursachen für das Erbrechen sein.

Mögliche Ursachen für Erbrechen:

  • Unverträgliches Futter (Allergien/Unverträglichkeiten, verdorbenes Futter)
  • Zu schnelles oder zu vieles Fressen
  • Gift (z.B. Giftköder)
  • Entzündung des Magen-Darm-Traktes/Nieren/Leber (z.B. Pankreatitis)
  • Stress
  • Infektionen (viral/bakteriell, Parasiten)
  • Erkrankung (Tumore, Diabetes, etc.)
  • Reiseübelkeit (z.B. beim Autofahren)
  • Darmverschluss
  • Fremdkörper verschluckt (z.B. Spielzeug, Köder mit Fremdgegenständen)
Bei Giftködern oder Köder mit verletzenden Gegenständen kann es sehr gefährlich sein, wenn der Hund es wieder hochwürgt. Es könnte zu noch mehr Verletzungen führen.

Formen des Erbrechens

Das Erbrochene kann Aufschluss auf die Ursache geben. Schaum und Schleim kommen meistens vor beim Erbrochenen. Sind es aber grosse Mengen, könnte es ein Hinweis auf eine Vergiftung sein. Erbricht der Hund sehr dünnflüssig (wie Wasser), ist es erst meist kein grosser Grund zur Sorge. Wiederholt sich dieses Erbrechen jedoch, ist die Gefahr gross, dass er dehydriert. Ist Blut im Erbrochenen (rot, braun, schwarz) sollte unverzüglich der Tierarzt aufgesucht werden. Genau so, wenn das Erbrochene Kot enthält. Dies ist ein dringendes Alarmzeichen für einen Darmverschluss. Wenn der Hundemagen leer ist, der Hund aber trotzdem erbricht, ist das Erbrochene in der Regel eine gelbliche Flüssigkeit (Mischung aus Magen- und Gallensaft). Erbrechen von Futter deutet darauf hin, dass der Hund das Futter entweder nicht verträgt oder es einfach zu schnell runtergeschlungen hat. Erfolgt das Erbrechen unmittelbar nach der Nahrungs- oder Flüssigkeitsaufnahme, könnte es ein Anzeichen für einen Darmverschluss oder eine Magendrehung sein. 

Wann zum Tierarzt

Weicht die Farbe des Erbrochenen von der Futterfarbe oder von gelb (Magensaft) ab, sollte der Tierarzt aufgesucht werden (z.B. bei rot, schwarz, braun -> ausser Futter, grün, blau). Auch wenn der Hund weitere Krankheitssymptome wie z.B. Fieber, Unruhe oder Apathie zeigt, sollte man gleich zum Tierarzt gehen. Es kann sein, dass sich der Zustand des Hundes erst allmählich verschlechtert. Deswegen den Hund immer unter Beobachtung halten, wenn er erbrochen hat. Weitere Alarmzeichen sind, wenn der Hund nicht trinkt oder keinen Kot absetzt. Hört das Erbrechen nicht auf, ist das ebenfalls ein Grund für einen Tierarztbesuch. Erkennt man, dass der Hund einen Fremdkörper verschluckt haben muss, kann nur der Tierarzt helfen. 

der Hund sollte genügend Wasser zu Verfügung haben.

Erste Hilfe

Als erstes sollte man dem Hund genügend Wasser zur Verfügung stellen, damit er seinen Flüssigkeitshaushalt regulieren kann. Da Erbrechen den Körper schwächen kann, sollte man den Hund schonen, ihn ausreichend wärmen und ihm Ruhe gönnen. 

Der Körper muss sich von den Strapazen erholen und brauch Wärme und Ruhe.

Bei Erbrechen legt man am besten einen Fastentag ein. So wird der Verdauungstrakt entlastet und der Magen kann sich erholen. Hat das Erbrechen aufgehört, kann man ihn anschliessend mit Schonkost langsam anfüttern (z.B. Hähnchenfleisch und Reis, Morosche Möhrensuppe). 
Erbricht der Hund aufgrund von Stress, Reiseübelkeit, Schlingen oder einer Unverträglichkeit, muss man zukünftig die Umstände verändern, damit es dem Hund besser geht. 
Bei ernsthaften Vorfällen therapiert der Tierarzt entsprechend der Ursache für das Erbrechen.