Sandra Krüsi
24.11.22
Ein wichtiger Bestandteil bei der BARF Fütterung (BARF = Biologisch artgerechtes rohes Futter) ist die Gabe von Rohfleischknochen. Sie werden vor allem für die Versorgung von Calcium in die Fütterung integriert. Ausserdem enthalten Knochen Mineralstoffe wie Phosphor, Magnesium, Kalium und Zink. Zudem dienen sie der Zahnreinigung.
Knochen werden aufgrund ihrer Mineralisierung und Härte in zwei Gruppen geteilt. Man spricht von harten und weichen Knochen. Wurde erst gerade mit der BARF Fütterung begonnen, empfiehlt es sich, ausschliesslich weiche Knochen zu füttern. Nach ca. 4 Wochen können auch härtere Sorten angeboten werden.
Zu den weichen RFK (Rohfleischknochen) gehören Hühnerhälse, Hühnerflügel, Hühnerunterschenkel, Mäuse, Putenhälse, Kalbsbrustbein. Harte RFK sind Pferdeknochen, Kalbsknochen, Rinderknochen, Ochsenschwanz, Lamm- und Ziegenrippen.
Knochen dürfen ausschliesslich roh gefüttert werden.
Sie dürfen weder gekocht, gebraten, gegrillt, gebacken oder anders erhitzt werden, denn durch den
Garungsprozess verändert sich die Beschaffenheit des Knochens. Er wird spröde und kann beim
Verzehr splittern.
Die Menge variiert zwischen 12% und 14% des Gesamtfutters, je nachdem ob alle Komponenten verfüttert werden oder ob Getreide, Pansen, Milchprodukte nicht angeboten werden. Dies wird individuell auf den Hund angepasst.
Da Knorpel nur einen sehr geringen Calciumgehalt aufweist, eignet er sich nicht zur Fütterung.
Als Vergleich – Knorpel weist ca. 40mg Calcium pro 100g auf, ein Kalbsbrustbein ca. 2900mg pro 100g.
Gewolfte Knochen eignen sich sehr gut, um die Nährstoffversorgung zu decken.
Sie können auch Hunden angeboten werden, die nicht mehr gut kauen können. Ausserdem sind gewolfte Knochen ungefährlich und somit auch für Besitzer geeignet, die Respekt vor der Verfütterung von normalen RFK haben.
Es gibt Gründe, warum ein Hund keine RFK bekommen soll, z.B. wenn er sie nicht verträgt oder wegen einer Erkrankung (z.B. Niereninsuffizienz) nicht fressen darf. Oder aber der Halter fürchtet sich zu sehr vor der Verfütterung oder hat schlechte Erfahrungen gemacht.
In diesem Fall eignet sich idealerweise ein (Fleisch-)Knochenmehl oder Calciumcitrat.
Eierschalen, Algenkalk bzw. pures Calciumcarbonat eignen sich in den meisten Fällen nicht als langzeitiges Calciumpräparat. Die Bioverfügbarkeit von Carbonaten ist nämlich geringer als von Citraten.
Werden gewolfte Knochen oder ein Knochenmehl verfüttert, sollte eine Alternative zur Zahnreinigung angeboten werden.
Es gibt im Handel z.B. Zahnbürsten für den Hund oder Fingerlinge, mit denen das Gebiss gereinigt werden kann. Oder man bietet dem Hund ein Kauholz/Kauwurzel an.
In der BARF Ernährung stellen RFK einen wichtigen Bestandteil dar, können jedoch auch durch gewolfte Knochen oder Knochenmehl ersetzt werden. Es ist empfehlenswert, bei der Knochenfütterung anwesend zu sein um zu überprüfen, dass alles gut gegangen ist.